Hansestadt Bremen

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Das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten kennt jeder.

Aber die Stadt Bremen? Bremen ist vielfältig, bunt und interessant. Es gibt in der  Stadt an der Weser viel zu entdecken, viele Geschichten zu erfahren und viele Abenteuer zu erleben.

Mit Bremen verbindet man unweigerlich das Grimm-Märchen von den Stadtmusikanten.

Die Geschichte von den vier alten Tieren ist heute topaktuell: Vier wurden aufgrund ihres Alters entlassen und sehen sich plötzlich vor dem Problem Altersarmut.
Sie tun sich zusammen und setzen ihre Kernkompetenzen nochmals ein, um sich gemeinsam einen ruhigen, sicheren Lebensabend zu ermöglichen. Und sorgen gleichzeitig für Gerechtigkeit.

Das heutige Thema 50plus – frei nach den Gebrüdern Grimm.

Den Bremer Stadtmusikanten begegnet man überall in der Stadt …

…die historischen Helden haben einen schweren Stand neben den Stadtmusikanten.
Esel, Hund, Katze und Hahn bewirken einen Jö-Effekt.
Diese Helden weniger.

Konkurrenz macht Roland vor dem Rathaus.

Die 1404 errichtete Rolandstatue auf dem Marktplatz vor dem Rathaus ist ein Wahrzeichen Bremens. Dargestellt ist der heldenhaften Roland, der Spanien für Karl den Grossen eroberte und schliesslich auf dem Schlachtfeld fiel. Bekannt ist Roland mit seinem Horn aus dem Rolandslied aus dem 11. und 12. Jahrhundert.
Die Statue hat eine Höhe von 5,47 Metern und steht auf einem gestuften Podest. Im Rücken wird sie von einem Pfeiler gestützt, der von einem gotisch ornamentierten Baldachin gekrönt wird. So erreicht das Denkmal eine Gesamthöhe von 10,21 Metern und ist damit die grösste freistehende Statue des deutschen Mittelalters.
Viele Legenden ranken sich um den Bremer Roland. Der Abstand zwischen den beiden Kniespitzen galt früher als Massstab der Bremer Elle.

Auf dem Platz vor dem Rathaus findet man auch das Bremer Loch, wo man Münzen versenken und aus der Tiefe den Hahn krähen hören kann.

Die Bremer nennen ihren historischen Marktplatz “gute Stube”.
Das Rathaus gilt als deren Schmuckstück.

Im Rathaus hängt der Himmel voller Schiffe.

An der Wand prangt ein lebensgrosser, gemalter Walfisch.

Die Güldenkammer ist eines der wenigen noch erhaltenen Zimmer im reinen Jugendstil. Überall finden sich die verschlungenen Zierformen des Jugendstils.
Alle Details, vom Türgriff bis zum Leuchter, sind zu einer harmonischen Einheit verwoben.

Das Rathaus steht auf einem erstaunlichen Fundament. Darunter liegt der Ratskeller mit hunderten Weinflaschen. Hier wohnt Bachus – gleich mehrfach.
Der gesamte Komplex mit dem Restaurant misst über 5’000 Quadratmeter.

Hier lagert der älteste Fasswein Deutschlands. Der Name des Rosekellers leitet sich von alten Bezeichnung “Rose” für einen hochwertigen Rotwein ab. An der Decke erkennt man im Halbdunkel das Bild einer Rose aus dem Jahre 1602.
Diese Kammer wurde früher von den Ratsherren für vertrauliche Besprechungen genutzt. Deshalb kennt man in Bremen die Redewendung „sub rosa“, unter der Rose, für eine geheime Unterredung.

In der blau beleuchteten Schatzkammer lagerten früher die wertvollsten Weine.

Vom Marktplatz ist es nicht weit zur Böttcherstrasse. Sie wurde zwischen 1922 und 1931 von Ludwig Roselius erbaut, dem Kaffeekaufmann und Erfinder des koffeinfreien Kaffee HAG. Auf 108 Metern zwischen Marktplatz und Weser bietet sie einen gelungenen Mix aus Genuss, Handel, Kunst und Kultur.

Die Gebäude der Böttcherstrasse sind ein seltenes Beispiel für expressionistische Architektur. Einzigartige Bauwerke machen die Strasse zu einer der Hauptattraktionen Bremens.

Beispielsweise das “Haus des Glockenspiels”, wo bekannte Melodien auf dreissig Meissner Porzellanglocken erklingen. Parallel dazu rotieren zehn geschnitzte Holztafeln mit bekannten Seefahrern an der Hausfront.

Zudem finden sich hier das Roselius-Haus mit seiner bedeutenden Sammlung niederdeutscher Wohnkultur und Kunstwerken vom Mittelalter bis zum Barock, sowie das Paula Modersohn-Becker-Museum.

Beliebt ist das Altstadtviertel “Schnoor”. Hier reihen sich kleine, bunte Häuser und Geschäfte wie Perlen auf einer Schnur.

Einzelne Gassen sind so schmal, dass man mit ausgestreckten Armen die Hauswände auf beiden Seiten berühren kann. Hier lässt es sich wunderbar in kleinen Lädchen shoppen. Auch Kultur wird im Schnoor gepflegt.

Hier trifft man Heini Holtenbeen mit seiner Zigarre. 1835 geboren, stürzte er während seiner Lehre bei einem Tabakküpermeister durch eine Dachluke. Ein leichter Hirnschaden, ein steifes Bein und Arbeitslosigkeit waren die Folgen. Er war täglich auf dem Bremer Marktplatz, wo er die Kaufleute um ein “Darlehen” bat und ihnen vor der Börse ihre Zigarren abnahm – denn drinnen herrschte Rauchverbot. Aus den Resten stellte er Zigarren her und verkaufte sie.

Einen bekannten Knollennasenmann findet man auf einer Parkbank sitzend. Loriot war oft in Bremen und die Bremer lieben ihn. Diese Loriotfigur ist bereits die zweite Würdigung des Humoristen im Bremer Strassenbild –nach dem bronzenen Loriotsofa, das seit November 2013 bei Radio Bremen vor der Tür steht.

Will man sich in Bremen verabreden, trifft man sich bei den Schweinen. Die “Schweinerei” findet man in der Fussgängerzone an der Sögestrasse. Im Mittelalter war sie Soghestrate benannt, Soghe ist der plattdeutsche Begriff für Sauen. Auf den Bronzeschweinen reiten heute gerne Kinder und Junggebliebene.

Architektonisch faszinierend ist die Baumwollbörse, ein 1902 erbautes Kontorhaus.

Am Treppenhaus kann man sich gar nicht sattsehen.

Hier als Hauswart für die Elektrizität zuständig sein, ist bestimmt ein anspruchsvoller Job.

Und selbstverständlich kann man sich auch Kirchen anschauen und sich in Kreuzgängen vom Entdecken der Stadt erholen.


Bremen blickt als Hansestadt auf eine lange Seefahrt-Tradition zurück. Entlang der Weser kommt Meerhafenstimmung auf. Wer den Traum hegt, einmal auf einem alten Dreimaster zu übernachten, kann ihn sich auf der Alexander von Humboldt erfüllen.

Vegesack mit der «Maritime Meile” liegt rund 25 Kilometer von der Bremer Innenstadt entfernt. An der Weserpromenade locken maritime Denkmäler, ein Park und historische Schiffe. Sie ist das maritime Herzstück des Stadtteils an der Weser und entspricht genau der Länge einer Seemeile: 1852 Meter.
Eine Fahrt nach dem 60 Kilometer entfernten Bremerhaven, einer der grössten Hafenstädte Europas, lohnt sich für Seefahrtbegeisterte.
Wer es etwas romantischer mag, besucht den über 100 Jahre alten historischen Fischereihafen. Beispielsweise ein Blick in eine Fischräucherei ist ein besonderes Erlebnis.

Nach dem stetigen Rückgang der Seewirtschaft entsteht im Ortsteil «Überseestadt» seit einigen Jahren ein neues pulsierendes und innovatives Quartier.

Wo einst Schiffe verkehrten und Stückgut verladen wurde, wo früher Baumwolle, Kaffee und Gewürze lagerten, entsteht heute eins der spannendsten Kunst-, Kultur- und Dienstleistungszentren von Bremen.

Kaffee hat in Bremen Tradition. Das erste Kaffeehaus auf unserem Kontinent wurde 1645 auf dem Markusplatz in Venedig eröffnet. In Deutschland zählte Bremen 1673 zu den Vorreitern. In Überseestadt kann man auch eine der 500 Kaffeeröstereien besuchen. «Lloyd Caffee» ist die älteste traditionell röstende Kaffeerösterei Bremens.

Die traditionelle Bremer Küche ist nichts für Vegetarier. Das bekannteste Bremer Wintergericht ist “Kohl und Pinkel” – Grünkohl mit Kasseler, Bauchspeck und Pinkel, einer herzhaften Wurst, die neben Fleisch auch Grütze, grob zerkleinerte Getreidekörner, enthält. Auch «Knipp» ist eine beliebte Bremer Grützwurst, die mit Bratkartoffeln, sauren Gurken und Apfelmus gegessen wird.
Labskaus ist eine Kombination von Kartoffeln, geräuchertem Fleisch und Randen, mit einem Spiegelei, einem Rollmops und einer Gewürzgurke.
Nordseekrabben muss man unbedingt probieren und ein Fischbrötchen ist ein Muss bei einem Besuch in Bremen.

Bremen hat viele Grünzonen.

Bremen hat beeindruckende Gebäude mit imposanten Giebeln.Bremen hat pulsierende neue Quartiere.

Bremen hat alte Hafenanlagen, die zu zukunftsweisenden Stadtteilen umgestaltet werden, wo man arbeiten und das Leben geniessen kann. Und wenn man genau hinschaut…

… kann man sehen, dass die Engel ihre Flügel und den Heiligenschein an einen Himmelsnagel hängen, um in Bremen einfach Menschen zu sein.

Das ist die Rose der Rosen,
Je älter sie wird, je lieblicher blüht sie,
Und ihr himmlischer Duft, er hat mich beseligt,
Er hat mich begeistert, er hat mich berauscht,
und hielt mich nicht fest, am Schopfe fest,
Der Ratskellermeister von Bremen,
Ich wäre gepurzelt!“

Heinrich Heine: Buch der Lieder, Die Nordsee,
Zweiter Zyklus, Im Hafen (Auszug), 1825–1826

 

Informationen
Ich danke der BTZ Bremer Touristik Zentrale für diese Reise und Marion Martin für die freundliche und kompetente Begleitung.
Bremen Tourismus
Bremerhaven

Buchtipp: Janosch: Die Bremer Stadtmusikanten, in Sprachen von Arabisch bis Spanisch.

Musikalisches Hörspiel: Die Bremer Stadtmusikanten
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  1. Ritanna

    Das ist jetzt für mich so, so lieblich beschrieben und herausgeputzt. Da muss ich wohl noch hin. Schon der grosse Roland fordert mich heraus. Nicht unbedingt die vier Stadtmusikanten. Sie sind ganz putzig in ihrer Vielfalt, doch seit kurzem machen sie sich auch bei uns auf den Weg in die Stadt – nicht nach Bremen sondern Bremgarten im Aargau mitten im Kreisel zur Attraktion.
    Bremen in dieser Stadt könnte ich mich heimisch fühlen. Ich denke ich muss noch dahin. Nun “sürfle” ich täglich, fast täglich diese Bilder Bremens in mich hinein, bis sich mein Wunsch erfüllt an einem schönen Sommerurlaub.

  2. Susanne Mauerhofer

    Ich bin sehr überrascht ob der Schönheit dieser Stadt. Das wäre eine Reise Wert. Vielleicht auch nicht so von Touristen “überrannt” wie Venedig und andere bekannte Städte.

  3. Rolf Blickling

    Habe bevor ich nach Papua Neu Guinea reiste ein Praktikum in Bremen für Export / Import absolviert. Dies vor vielen Jahren,.
    Dann wieder in Deutschland hatte ich immer wieder beruflich in
    Bremen zu tun. Insofern sind. Ihr deine plastischen Fotos nahe und
    Rufen schönebErinnerungen wach.
    Rolf

  4. Marlies Achermann

    Wie immer gut geschrieben und so weiss ich nun dass Bremen durchaus auch eine Reise wert ist. Danke liebe Regula!

  5. Zineta

    Liebe Regula sehr schön geschrieben von Bremen kan ich treumen.

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