Riesige Busse spucken auf der Mainau Menschenmengen aus, diese wälzen sich durch den Park und auf eine Blume kommen drei fotografierende Touristen. Ziemlich übertrieben – aber nicht ganz unwahr.
Ich plädiere für den Besuch der Blumeninsel bei Regenwetter.
Wer sich freut, wenn sich in Pfützen Tulpen wie Scherenschnitte spiegeln und wenn ihn mitten aus dem Kies Fensteraugen anschauen – der ist ein Wetter unabhängiger Lebensgeniesser.
Probier’s doch mal aus und entdecke Blumen und Landschaften im Regen.
Bei Regenwetter sind die Farben intensiv und das viele Grün tut den Augen gut.
Von den uralten, dicken Bäumen tropft Wasser auf den Schirm. Man kann die feuchte Rinde mit den Händen ertasten: das weiche Moos, die harte Borke, die Struktur.
Und niemand schaut zu. Nur wir beide, der Baum und ich, der bestimmt eine Menge gesehen hat in seinem langen Leben.
Der dickste Baum hat einen Umfang von 9.8 Metern und der höchste eine Höhe von 47.5 Metern.
Das Arboretum der Mainau wurde 1864 von Grossherzog Friedrich begründet, nachdem dieser 1853 die Mainau als Sommerresidenz erworben hatte.
Heute umfasst das Arboretum annähernd 250 Gehölzarten und -sorten.
Die Strukturen und die Farben des Blätterwerkes und der Nadeln sind leicht zu unterscheiden.
Eine besondere Blätterform hat der Ginkobaum.
Besonders schön ist der Waldboden mit Gras, Kerbel und Tulpen.
1.2 Millionen Tulpenzwiebeln sorgen für eine einmalige Farbsinfonie.
Es ist ein Feuerwerk der Farben.
Weiss.
Rot.
Gelb.
Bunt.
Eine Vielfalt an Formen: Spitz, rund, gefüllt.
Die Blumen erzählen vom Werden…
…und vom Vergehen…
…und vom Sein.
Der Kontext ist von Menschenhand geschaffen.
Aber die Pflanzen wachsen von selbst und es regnet, wann immer es regnen will. Regen ist eine Wohltat für die Pflanzen auf der Insel mit dem felsigen Untergrund.
Die Insel erzählt auch Geschichten von Menschen.
In der Kirche zeugen Gedenktafeln vom Leben von Menschen, die sich für die Mainau eingesetzt haben.
Und auch die Natur mutet manchmal wie eine Kirche an.
Die Familie Bernadotte engagiert sich auch heute für die Insel und beschert vielen Besuchern damit Freude – bei Regenwetter und bei Sonnenschein.
Blumen und Stein, Natur und gestaltete Fläche ergänzen sich zu einem grossen Ganzen. Egal ob weitläufiger Park oder kleiner Garten, wichtig ist das Wahrnehmen und Wertschätzen von kleinen und grossen Schönheiten.
Der Besuch auf der Insel Mainau kann ergänzt werden mit einem Rundgang durch die Konzilstadt Konstanz oder Schloss Arenenberg.
Regen im Frühling ist kostbar wie Öl.
Aus China
Informationen Mainau
Musik zu Regen
Chopins Regentropfen
My Fair Lady – The Rain In Spain
Kleine Regenmusik
Raindrops keep falling on my head
Es rägnet i mis Glas vol Wii
Musik zu Blumen
Blumenduett
Blumenwalzer
Sagt mir wo die Blumen sind
Buchtipps
Romantische Gartenreisen in Deutschland
Brigitte Brauchli
Ich wusste nicht, dass Blumen im Regen so schöne Fotos ergeben. Einfach bezaubernd. Brigitte
Kathrina
Wieder ein Geschenk, der neue Blog! Ich bin schon früher lieber im Regen spaziert. Der spezielle Duft, die feuchte Luft, das Besondere… und immer wieder bin ich bei meinen Regenspaziergängen besonderen Menschen begegnet. Ganz anders als die fotografierenden Touristen oder die vielen “happy families”.
Die intensivierten Farben beim Regen hast du wunderbar eingefangen, und einmal mehr habe ich mich auch der variationsreichen Musik genüsslich hingegeben. Bin ein richtiger Fan deiner Blogs geworden und freue mich schon auf den nächsten.
Ritanna
Diese Farben, dies Wunder der Natur – und speziell im, mit Regen – ist noch intensiver als bei Sonnenschein – obwohl – Blumenpracht im Sonnenschein ist betörend.
Wenn’s grau und regnerisch ist, darf ich mich an den Farben auf Fotos wie diesen die Blumenpracht erträumen.
Rita
Auch Regen kann sehr schöne Bilder zaubern – man muss es nur sehen wollen!