Abends auf dem Rhein

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Im Mai machte ich eine Schiffsreise von Basel nach Amsterdam.

Damals blühten die Tulpen.

Ich liebte es, früh morgens ganz allein an Deck zu sein und zu beobachten, wie «die Welt erwacht».

Nun ist Herbst und Flyer zu Flussschifffahrten zu den Weihnachtsmärkten flattern ins Haus.

Lichter und Abendhimmel müssen in der Adventszeit noch faszinierender sein. Warm eingepackt an Bord zu stehen und leise an kleinen Orten und grösseren Städten mit Weihnachtsbeleuchtungen vorbeizugleiten, ist bestimmt ein Erlebnis.

Ich erinnere mich an die Abende im Mai, wenn der Tag in die Nacht überging. Langsam vernetzten sich immer mehr Lichter am Land zu Mustern, während der Himmel die Farbe wechselte.

Die letzten Sonnenstrahlen spiegeln sich in den Fenstern.

Noch glitzert das Tageslicht hell in den Kielwellen. Doch schon hat sich der Mond auf seine Abendrunde aufgemacht.

Das Ufer gleicht einem filigranen ScherenschnittDie grünen Bäume werden zu schwarzen Silhouetten. Das Wasser setzt die Farben des Himmels um in seine eigene Sprache.

Der Mond scheint über die Baumwipfel zu kugeln.

Sonne und Mond teilen sich den Himmel friedlich. Die Sonne schüttet ihr Gold über die Landschaft.

Das Wasser und das Schiff nehmen die Farben des Himmel auf.
Drei verschiedene Farb-Sprachen: Himmel, Wasser und Metall des Schiffes. Erste Lichter von Strassenlaternen blitzen durch die Bäume.

Ich bin immer wieder fasziniert von der Schönheit von Industrieanlagen.

Die Lichter spiegeln sich im Wasser in unterschiedlichen Gelbtönen. Bolzengerade Türme schlängeln sich im Wasser.

Am Ufer findet ein Fest statt. Der Blick durch die Scheibe lässt drinnen im Schiff und draussen verschmelzen.

Beim genauen Betrachtet dieser Bilder ahnt man, wie gemütlich es ist, im Schiff in der Wärme zu sitzen und die Landschaften vorübergleiten zu lassen.

Viele Ebenen: Das Schiff fährt unter der Brücke durch, vor sich sieht man den Rhein und eine Stadt, im Fensterglas spiegeln sich Menschen, in Gespräche vertieft. Die Lampen scheinen an den Nachthimmel über der Stadt katapultiert zu sein. Ich liebe Spiegelungen!

Hier scheinen die Kronleuchter aus dem Schiff an die Häuser am Ufer geklebt zu sein. Die kleinen weissen Deckenlampen sind verdoppelte Monde am Nachthimmel.

Auch vermeintlich graue Abende haben ihren Charme. Die Wolken geben sich dramatisch. Mit dem Regen wird ein Naturspektakel möglich, das Sonne und Regen gemeinsam inszenieren.

Ein Regenbogen verzaubert den Himmel.

Der Regenbogen kommt und geht. Man denkt nach über das Licht, das so farbig scheint, wenn es sich in Millionen Wassertropfen bricht.

Wolkenarchitektur versus Menschenarchitektur: beides faszinierend.Bereits eine 3-Tage Fahrt mit der Antonio Bellucci durchs Elsass nach Strassburg bringt einen “Klunker” in die Reihe der schönen, aber gleichmässigen Perlentage.
Klunker-Tage sollte man sich immer mal wieder gönnen.

Eingepflanzt zwischen
Vergangenheit und Zukunft
blühen Momente.

Ernst Ferstl

Musik
Alice Mary Smith – Andante für Klarinette und Orchester

Ich danke Thurgau Travel für diese Rheinschifffahrt mit der „Antonio Belluci“ Schiffsbeschreibung – Katalog lang

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  1. Ritanna

    Wahrhaftig: eingepflanzt zwischen Vergangenheit und Zukunft blühen Momente!

    die Worte, mit denen Du Regula die Bilder beschreibst ist Kunst, Poesie.

    vervollständigen die Empfindungen beim Sinnieren und Betrachten.

  2. martina

    war so schön auf dem rhein… auch wenn ich, während du auf dem deck die schönen fotos geschossen hast, in meiner kabine mit dem internetzugang kämpfte… 😉

  3. Marianne Helbling

    Du hast wieder fantastische Fotos gemacht – ich bin gleich mitgereist.
    Ich könnte eigentlich auch eine solche Reise machen. Gute Idee!!

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