Zimtschnecken & Co

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Meine Reise nach Schweden war so schön, dass ein Teil meiner Seele noch dort in den Wäldern und an den Seen hängt. Sehnsucht kann man zelebrieren. Ich habe mit Eva schwedisches Gebäck gemacht – so kann auch mein Magen noch etwas in Schweden hängen bleiben.

Zuerst füllte ich die vier antiken Sektgläser mit Blumen aus dem herbstlichen Garten. Blumen in der Farbe Schwedenrot, Falunrot.
Ein Wechsel vom Sommer in den Herbst.

Ich freue mich immer wieder über die vier alten Sektgläser von Rita, die sie mir aus der Wachau heimgebracht hat.

Zimtschnecken gehören zu Schweden wie Tirggel zu Zürich. Also beschlossen Eva und ich, mal wieder einen gemeinsamen Kochnachmittag zu machen. Zu zweit kochen macht Spass.

Wie immer stiegen wir mit einem Prosecco (mit etwas Marillenlikör aus der Wachau) in unser Kochprojekt ein und liessen uns viel Zeit, denn es gibt immer viel zu erzählen.

Fika nennen die Schweden das gemütliche Kaffeetrinken. Es meint: “Pause machen”. Dazu gehört süsses Gebäck, meistens Zimtschnecken. Diese wollten wir in fantasievollen Varianten selbst herstellen.

Fragt Dich also ein Schwede: “Willst Du Fika?” – dann bitte nicht falsch verstehen!

Wir machten einen süssen Hefeteig, und gestalteten dann vier Varianten der klassischen schwedischen Zimtschnecken.

Detaillierte Rezepte am Schluss des Blogs.

Ich hatte Teig süssen Hefeteig bereits vorbereitet – er war in der Wärme schön aufgegangen.

Auch der Zimtzucker stand bereit.

Zimtschnecken sind wirklich einfach herzustellen.

Zuckerglasur macht sie noch fröhlicher. Bereits duftet das ganze Haus nach Zimt.

Für die Rosen oder Knöpfe braucht es etwas mehr Feinmotorik 🙂

Das “Verknoten” verlangt etwas Fingerspitzengefühl. (Bildanleitung am Schluss)

Der Knoten wirkt raffiniert.

Einfach herzustellen sind Evas Sonnen.

Sie strahlen im Kerzenlicht.

Auch die Aprikosenküchlein sind schnell gemacht.

Nun hatten wir genug von Süssigkeiten.

Wir machten uns daran, eine schweizer-schwedische Lachs-Quiche zu erfinden.

Das Schwedische daran sind der Lachs und der viele Dill.

Besonders stolz waren wir auf die Idee, roten Pfeffer zum grünen Dill zu kombinieren.

“Smaklig Måltid”, sagen die Schweden. Und “Skål”! Evas Weisswein passte hervorragend zur Quiche. Es wurde ein langer Abend. Wir beschlossen, bald wieder eine gemeinsame Kocherei zu organisieren. Ein Zitronen-Menü beispielsweise.

Also los, ran ans Telefon oder Mail, mit wem würdest Du gern einen gemeinsamen Kochnachmittag und einen anschliesenden Genussabend organisieren?

Ein gutes Essen bringt gute Leute zusammen.

Sokrates, 470 – 399 v. Chr.

Rezepte

Lachs-Quiche
– Runder Blätterteig (Form Ø 26 cm)
– 400 – 500 g geräucherter Lachs
– 1 mittelgrosser Lauch
Guss:
– 1 Becher Crème fraîche
– 1 Philadelphia Frischkäse
– 3 Eier
– 1 dl Milch
– viel frischer Dill geschnitten, sonst gefriergetrocknet
– Pfeffer, Salz
– Rote Pfefferkörner
Blätterteig in die Form legen, mit einer Gabel Teig einstechen. Lachs, in Streifen geschnitten, draufgeben. Lauch in etwas Olivenöl gut andünsten, damit möglichst viel Flüssigkeit weggeht. Lauch auf dem Lachs verteilen.
Alle Zutaten zum Guss verquirlen. Über den Lachs und den Lauch giessen. Rote Pfefferkörner darüberstreuen.
Etwa 45 Minuten im Umluftbackofen backen, zum Schluss ev. nur noch Unterhitze.
Mit kühlem Weisswein geniessen.

Süsser Hefeteig
– 1 kg Weissmehl
– 1 Würfel Hefe
– 150 g Butter
– 5 dl Milch
– 1 Prise Salz
– 1 Teelöffel Kardamom
– 150 g Zucker
Mehl in eine Teigschüssel geben. Hefe mit etwas Zucker auflösen. In eine Vertiefung im Mehl füllen und mit etwas Mehr zugedeckt etwas gehen lassen. Butter in einer Pfanne schmelzen. Milch dazu geben. Alle Zutaten zusammen zu einem Teig kneten. Und noch ein wenig kneten 🙂
Teig mit einem Küchentuch zudecken und mindestens eine Stunde an der Wärme gehen lassen.

Varianten:

Schnecken (Kanelbullar) und Rosen
Füllung
– 75 g Butter
– 100 g Rohrzucker
– 1 Esslöffel Zimt gemahlen
Zudem:
– Eigelb zum Bestreichen
– Hagelzucker oder weisse Zuckerglasur (Puderzucker mit etwas Eiweiss und Zitronensaft zu einer dicktropfenden Masse verrühren)
Teig auswallen (1 cm dick und rechteckig), mit flüssiger Butterbestreichen, Zimtzucker draufstreuen.
Für Schnecken: Teig rollen und in 3 cm dicke Scheiben schneiden. Mit Eigelb bestreichen. Nach dem Backen mit einem Löffel Zuckerglasur Streifen darauf fliessen lassen.
Für Rosen: Teig mit Füllung längs falten. In Streifen schneiden, dann nach der Darstellung verfahren.

Aprikosenküchlein
– Marzipanmasse
– Aprikosenhälften aus der Dose
Aus dem Teig Kugeln formen und flach drücken. In der Mitte eine Vertiefung eindrücken. Einen gehäuften Kaffeelöffel Marzipanmasse geben und eine halbe Aprikose darauflegen. Teig mit Eigelb bestreichen. Auf die Aprikosen Hagelzucker streuen.

Evas Sonnen
Kugeln aus dem Teig formen. Flachdrücken. Vom Rand her mit einer Schere Strahlen schneiden. Alle Strahlen um 90 Grad drehen. Mit Eigelb bestreichen. In die Sonnenmitte Hagelzucker streuen.

Alle Zimtschneckenvarianten: im vorgeheizten Ofen etwa 30 Minuten bei 200 Grad backen.

Rezepte zum Ausdrucken

Musik
Evas Empfehlung:
“Wie im Himmel” ist ein schwedisches Musikfilm-Drama aus dem Jahr 2004 von Regisseur Kay Pollak. Handlung
Gabriellas Song aus “Wie im Himmel” (gibt Gänsehaut)

Buchtipp

Hygge – Glücklich im eigenen Heim

Leseprobe

 

 

Foodstyling

Ich habe grossen Respekt davor, Essen zu fotografieren. Foodstyling sollte man Fachleuten überlassen – wenn man es kann. Für den Blog muss ich selbst fotografieren.

Das Buch von Veronika Studer macht Mut, auszuprobieren und gibt Tipps, wie man es auch “semiprofessionell” anpacken kann. Es macht Lust zu Dekorieren und ein paar Rezepte laden zum Nachkochen und -dekorieren ein.

 

 

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Ein Tag auf Asa Herrgård

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Nidelwähe auf Abwegen

  1. Mary

    Mhhhhhh…macht Lust!! Danke!

  2. ritanna

    Die Lachs Quiche und vorallem die Sektblumen Arrangements habens mir angetan.
    Die Zimmtschnecken und all das feine Gebäck locken hoffentlich zu sonntäglichem Zusammensitzen beim heutigen Herbstwetter in die Stube ein.
    Die Seele wohnt ja eigentlich im Bauch – wie die sich freut.

  3. Rita

    So gluschtig… . Eine Sehnsucht im Magen meldet sich.
    Danke für den wunderschönen Blog

    • Regula Zellweger

      Die Bilder wurden nur dank den Blumen in Deinen Gläsern so schön. Du inspirierst mich immer wieder – Danke! Wann kochen wir zusammen? Erinnere mich gern an die Lachsforellen in der Wachau. Ich kann am besten Apéro kochen 🙂

  4. CHris Husi

    Das tönt ja genussvoll.
    Zu Zweit kochen und Backen, das muss ich mir merken.
    Danke dir für die Rezepte und die ansprechenden Fotos.
    Natürlich nur mit Prosecco

    Wie würde eine Fika bei uns aussehen?

    • Regula Zellweger

      Bei uns? Kaffee und Nussgipfel. Bei mir? Prosecco und Nideltörtli vom Sprüngli:-) Besonders Spass macht das Ausprobieren von neuen Rezepten zu zweit. Oder Themenkochen wie beispielweise ein Mehrgänger, jeder Gang mit “Zitronen”. Oder Länderkochen: italienisch, mexikanisch… Oder Kochen wie meine böhmische Grossmutter…

  5. Eva

    Liebe Regula,
    die wunderschönen Bilder und deine Beschreibungen lassen in mir den stimmungsvollen, inspirierenden Abend mit dir noch einmal aufleben. Danke für dieses beglückende Erlebnis!
    Herzlich, Eva

  6. Susi

    Wieviel Lebenslust spricht doch stets aus deinen Beiträgen, liebe Regula! Immer wieder schaffst du es, leuchtende Emotionen in uns allen auszulösen, die wir deinen Blog regelmässig lesen und die gekonnten, sinnlichen Fotos anschauen. Ein Bilderbuch für Grosse 🙂
    Was bloss mache ich mit meinem immer noch üppig blühenden Sommerflor in den Kistchen? Ich habe auch das Bedürfnis, die bunten Gaben meines Gartens in Herbstdeko einzubinden, doch tut es mir in der Seele weh, die Sommerblümchen einfach auf den Kompost zu werfen.
    Die Zimtschnecken werde ich in einem passenden Moment tatsächlich ausprobieren – danke für die exakte Anleitung!
    Herzlich, Susi

  7. Adrian Spiegel

    Hallo Regula. Das sieht ja herrlich aus, den Duft nach Zimt habe ich schon in der Nase. Und Zimt ist ja gesund gegen den” Cholester”, der sich im Alter auch bei mir bemerkbar macht. Vielen Dank für den sehr verführerischen Blog und herzliche Grüsse von Adrian

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