Jahreswechsel

Willkommen in den Tagen dazwischen. Zwischen Weihnachten und Neujahr.

Diese Tage haben eine andere Qualität als die restlichen Tage des Jahres. Es ist eine Zeit der Nachdenklichkeit, des immer wieder neuen Sich-Findens.

In diesen Tagen schreibe ich intensiver in mein Tagebuch, denn schreibend lassen sich Gedanken besser ordnen. In klare Sprache gefasst kann ich sie erspüren, erfassen, erkennen – und sie als Gedankenressourcen nutzen.


Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr hatte in unserer Kultur immer eine besondere Bedeutung – vorkirchlich und später auch nebenkirchlich.

Die Raunächte sind eine mystische Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig, die als Schwellenzeit zwischen den Jahren gilt. Man glaubte, dass in dieser Zeit die Grenze zur Geisterwelt dünn ist. Sie gelten als Zeit der inneren Einkehr, Reflexion und Neuausrichtung, in der das vergangene Jahr verarbeitet und das kommende vorbereitet wird. Man versucht, die zukünftigen Monate zu erahnen – Lichtblicke ebenso wie steinige Zeiten – und sich damit anzufreunden und Entscheidungen vorzubereiten.

In meiner Tätigkeit als Psychologin und Laufbahnberaterin stellte ich mir und anderen immer wieder Fragen, Fragen, die weiterbringen. Vielleicht hat jemand Lust, sich in der Zeit der Raunächte mit solchen Fragen auseinanderzusetzen.
fragendieweiterbringen

Ich wünsche mir ab und zu Glücksmomente – und im grossen und ganzen Zufriedenheit. Diese definiert man selbst.

ZUFRIEDENHEIT

Das Gefühl der satten Zufriedenheit,
das eine Katze ausstrahlt,
die den Rahmtopf ausgeschleckt hat,
wünsch ich mir manchmal.
Wunschlos glücklich sein.

Ich wünsch mir Pillen,
die zufrieden machen,
die ich einfach schlucken kann
und die mich keine Anstrengung kosten.
Wunschlos glücklich sein.

Doch die Zufriedenheit kommt
nur zusammen mit ihrer Zwillingsschwester,
der Unzufriedenheit.
Die ist zwar die weniger schöne Schwester,
aber die Wirksame.
Und darauf kommt es letztlich an.

Möchte meinen Lebensweg gehen,
immer mal wieder rastend
in den Armen der Zufriedenheit.
Um dann wieder
angestachelt durch die Unzufriedenheit,
aufzubrechen, loszulaufen,
hinzufallen und wieder aufzustehen.

Um ab und zu wunschvoll glücklich zu sein.

Dieses Gedicht schrieb ich vor langer Zeit. Seine Gültigkeit hat es für mich nicht verloren.

“Herzlich Willkommen” ist auf dem Herzen aus Blech zu lesen. Es gilt, einzukehren und die Zukunft mit Zuversicht willkommen zu heissen.

Was die Zukunft betrifft,
geht es nicht darum,
sie vorauszusehen,
sondern möglich zu machen.

Antoine de Saint-Exupéry

Fragen: lebensperspektiven

Musik
Schubert: Fantasy in F minor
Schuberts Flüstermelodien für absoluten Frieden
Romance for Clarinet & Piano

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Weisse Decke

  1. Daniela

    So schön sieht dein Velohüsli aus, liebe Regula! Einladend, heimelig, friedvoll! Geniessen wir die Zeit des Innehaltens bevor wir wieder (durch)starten. 🤗

  2. Rebekka

    Danke für diese super «Fragen, die weiterbringen»! 🎉

  3. Margret

    Die Fragen werde ich mir mal ganz genau anschauen! Herzlichen Dank! 😘

  4. Ritanna

    Liebe Regula, an die Fragen mag ich mich noch erinnern.
    Die Universität Zürich hat kürzlich einen Fragenkatalog vorgestellt.
    Ich war neugierig, habe die Fragen für mich beantwortet.
    Als Antwort kam zurück:
    Ihr derzeitiger Wert in Genussfähigkeit ist 4.1 von 5.
    Damit liegen Sie im oberen Bereich der Verteilung und haben mehr
    Genussfähigkeit als rund 84% der Personen.
    Angaben basieren von rund 2’000 Personen.
    Ich danke Dir Regula für den damaligen Fragenkatalog.
    So durfte ich jetzt feststellen, dass ich in den 15 Jahren damit gearbeitet habe.
    Vielen Dank.

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