Ein stimmiges Geschenk

Schenken – ein komplexe Angelegenheit! Wie man ein ideales Geschenk individuell definiert, ist gerade vor Weihnachten einige Gedanken wert.

In den letzten Tagen bekam ich von Theresa ein Geschenk, das all meinen Wertvorstellungen des Schenkens entspricht. Ich freute mich wie ein kleines Kind!

Ich freue mich, wenn ein Geschenk einzigartig ist, wenn es teilweise oder ganz selbst gemacht ist und wenn der Schenkende bei der Auswahl an mich und meine Vorlieben gedacht hat.

Theresa füllte Erde in einen Blumentopf und schlang weisses Seidenpapier und ein weihnachtliches Band mit grosser Schleife darum herum.

In die Erde pflanzte sie einen kleinen Tannenbaum, der in ihrem Garten gewachsen war. Er trägt klitzekleine Weihnachtskugeln. Zudem bestückte Theresa den Topf mit einer kleinen Kerze, einem Rosenzweig, einem kleinen Ast, Moos und einer kleinen Hauswurz.

Die Hauswurz und die kleine Tanne werde ich in meinen Garten setzen – und mich noch lange daran erfreuen.

Am Ast hängt ein gehäkelter Fliegenpilz.

In seinem Inneren finde ich einen Pomadenstift. Der Pilz kommt in meine Handtasche.

Ich zünde die kleine Kerze an und geniesse ihre Strahlkraft und ihre Wärme. So sollen Geschenke sein.

So macht Schenken Sinn: Theresa setzte Zeit und ihre Kreativität ein, um dieses Geschenk zu kreieren. Danke!

Die Liebe, mit der ein Geschenk ausgesucht wurde,
kann grössere Bedeutung haben als das Geschenk selbst.

Annette Andersen

Musik
Theresa ist eine begnadete Musikerin und spielt in Orchestern und singt in Chören. Sie hat mir drei Musikstücke gesandt.

Sleigh Ride

Summer Evening

Tanz der Stunden

Buchtipp

Beim Nachdenken über das Schenken kam mir eine Geschichte in den Sinn, die ich früher meinen Kindern erzählte: „Kleinschwein im Stress“.

Kleinschwein wollte seiner Mutter ein ganz besonderes Geschenk zum Geburtstag überreichen. Schon viele Tage vorher hatte er täglich neue, tolle Ideen – zum Beispiel eine Rakete oder einen motorisierten Schneebesen. Nach genaueren Überlegungen musste Kleinschwein jedoch realisieren, dass keine seiner Ideen für ihn umsetzbar waren – und der Geburtstag kam immer näher.

In der Nacht vor Mamas Geburtstag hatte er endlich die zündende Idee.

“Mama, Dein Geschenk ist unter der Decke in meinem Bett”, erklang es morgens aus dem Kinderzimmer. Mama hob die Decke und da lag lachend Kleinschwein, mit einer riesigen knallroten Masche auf dem Kopf. Mama und Kleinschwein waren sich einig: “Das ist das weltschönste Geschenk aller Zeiten.”