Knabber-Kranz

Im Advent ist man umgeben von Adventskränzen aller Art.

Diesen Kranz kann man anknabbern, aufessen – und schon ist aufgeräumt.

Von der Herstellung von Apfel-Chips habe ich bereits berichtet.

Und auch von den hübschen Sternchen, die aus dem Kerngehäuse entstehen – und zum Aufreihen der Ringe verlocken.

Nun stiess ich auf das wunderschöne Buch “Natürlich weihnachtlich”.

Hier wird leicht verständlich das Trocknen von Apfel- und Orangenscheiben erklärt.

Ein Apfelkranz ist hübsch, aber es braucht dazu eine Menge Apfelringe. Also dachte ich nach, was bei uns zu Vorweihnachten gehört.

Der Duft nach Pfeffernüssen und Willisauerringli befördert mich jeweils direkt in meine Kindheit und ich sehe den Jutesack, den der Samichlaus mitten in der Stube auf ein Tischtuch schüttete. Mandarinli, Nüsse, Lebkuchen, Schokolade… Kein Wunder, sind die meisten Samichläuse dick!

Im Handel heissen die guten alten Pfeffernüsse “Honignüsse”, die Willisauer Ringli behalten den traditionellen Namen.

Pfeffernüsse enthalten selten Pfeffer, der Teig ist aber in der Regel würzig. Wie bei den Lebkuchen, die auch Pfefferkuchen genannt werden, geht die Bezeichnung wahrscheinlich auf das Mittelalter zurück. Damals wurden exotische Gewürze ganz allgemein als “Pfeffer” bezeichnet. Die Aussenseite der Pfeffernüsse ist in der Regel mit einem weissen Puderzuckerbelag versehen.

Das Willisauer Ringli ist ein sehr hartes, ringförmiges Gebäck aus Willisau im Kanton Luzern. Böse Zungen behaupten, Zahnärzte würden es als Werbegeschenk abgeben.
Es ist steinhart, hat einen Durchmesser von rund fünf Zentimetern und ein Loch in der Mitte – ideal zum Aufreihen für eine Kette.
Das Willisauer Ringli wurde ins Inventar des kulinarischen Erbes der Schweiz aufgenommen.

Es gibt verschiedene Variationen, wie man es geniessen soll. Eva zeigte es mir. Sie legte ein Ringli auf die linke, geballte Faust, sodass das Loch im Ringli mit dem Loch in der leicht geöffneten Faust übereinstimmte. Nun hieb sie mit der rechten Faust auf das Ringli – und es zerbarst in vier Teile.
Andere Quellen meinen: “Das Ringli wird in die linke Handfläche gelegt und dann mit dem rechten Ellenbogen in das Loch des Ringes geschlagen. Derjenige, der es schafft, das Ringli dabei in vier gleich grosse Teile zu teilen, soll ein wahrer Schweizer sein.” Ich weiss, dass Eva trotz der ungleichen Teile eine echte Schweizerin ist – der Schweizerbürger-Test erfolgt offensichtlich anders! 🙂

Wir reihten Äpfle und Willisauer Ringli auf eine Schnur, die Pfeffernüsse durchbohrten wir mit einer langen Nähnadel.

Einmal machte Eva einen Fehler – wer entdeckt ihn?
Ein Knabberring ist übrigens nicht das Gleiche wie ein Beissring.

Die Girlande ist ein duftendes, dekoratives Element.

Wir gestalteten zwei Ringe. Ich verschenkte einen meinen Nachbarn.

Eva nahm ihren Knabbering nach Hause und sandte mir umgehend dieses Foto -bevor der Ring angeknabbert war.

Überall ist eine Freudenblume
in den Kranz des Lebens eingereiht.

Johann Heinrich Wilhelm Witschel

Musik
Bleiben wir mit den Pfeffernüssen und den Willisauer Ringli auch musikalisch in der Schweiz.
Volkmar Andreae, 1879 – 1962, war ein Schweizer Dirigent und Komponist.
Volkmar Andreae: Oboe Concertino, Op.42
Joachim Raff hat Schweizer Wurzeln:
Evening Rhapsody
1. Sinfonie
Ave Maria

Buchtipp (nochmals)

Natürlich weihnachtlich – Nachhaltige Bastel- und Geschenkideen für ein stimmungsvolles Fest, Doris Kern

Ein Kranz aus Äpfeln und Nüssen an der Tür, selbstbestickte Weihnachtskarten für stimmungsvolle Grüsse – es muss nicht immer Glitzer und Lametta sein. Doris Kern zeigt, wie wir uns Weihnachten wie früher ins Haus holen. Weihnachtsdeko selber machen? Kein Problem, denn viele Materialien dazu finden Sie zuhause, andere in der Natur. Einen Adventskalender basteln, anstatt ihn zu kaufen, versüsst die Wartezeit auf den Heiligen Abend umso mehr.
– Umweltbewusst leben: Weihnachten mit Naturmaterialien gestalten
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– Von der Autorin des DIY-Blog „Mit Liebe gemacht“
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